Ein Leben ohne Feste gleicht einer weiten Reise ohne Einkehr

Demokrit

Die Jahresfeste sind das Geländer, das uns durch das Kindergarten-jahr geleitet. Die Kinder begreifen die Welt mit ihren Sinnen und erleben die Feste in ihrer nachahmenden Tätigkeit. Der übergeordnete Sinn, der in unserer abendländischen Kultur häufig ein religiöser ist, erreicht die Kinder nur auf der sinnlich wahrnehmbaren und gefühlsmäßigen Ebene. Wir Erwachsenen wissen um die religiösen Hintergründe, verzichten jedoch auf abstrakte Erklärungen, sondern ergründen die Gesten der einzelnen Feste und suchen deren Entsprechungen in der Natur.

Beispielhaft soll hier die tiefe Erfahrung des Vergehens und Werdens (Tod und Auferstehung) beim Osterfest benannt werden. Sinnlich können diese Dinge erfahren werden, wenn wir mit den Kindern beobachten, wie ein jedes der von uns gesäten Samenkörner aufbrechen und in seiner ursprünglichen Erscheinung vergehen muss, wenn es neues Leben hervorbringen soll.